Unser Ziel
Unsere Rotkreuzaufgaben sind breit gefächert: vom klassischen Rettungsdienst, ambulante Pflege, all unsere sozialen Dienste, bis hin zur Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien und zusätzlich die fünf Gemeinschaften – Bereitschaften, Jugendrotkreuz, Wasserwacht, Bergwacht, sowie die Wohlfahrt- und Sozialarbeit können in allen Notlagen die beste Hilfe bieten. In allen Notlagen? Tatsächlich gibt es dramatische Situationen, in denen weder der klassische Rettungsdienst, noch eine andere Gemeinschaft einfach und schnell helfen kann. Menschen die nur noch eine kurze Zeit zu leben haben, kämpfen gegen die Zeit und gegen eine Krankheit. In solchen traurigen Konstellationen werden auch Wünsche geäußert. Nicht alle Wünsche können erfüllt werden. Jedoch aber einen Herzenswunsch zu erfüllen, das ist mit dem Herzenswunsch Hospizmobil unser Ziel. Unser ‚Herzenswunsch‘ unbürokratisch, schnell und vor allem mit Herz und Fürsorge Menschen auf einen Ausflug mitzunehmen, den sie sich wünschen, der aber ohne die Hilfe anderer nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Der Kreisverband Rosenheim mit allen seinen Facetten, Mitarbeitern aus allen Bereichen, Ehrenamt und Hauptamt engagieren sich und setzen Ihr Können und ihre Zeit für diesen Herzenswunsch ein.
Wie alles begann
Ende März 2019 bietet der BRK Kreisverband Straubing-Bogen einen Informationstag „Herzenswunsch Hospizmobil“ für alle interessierten Kreisverbände in Bayern und über die Grenzen hinaus. Ca. 40 Leute füllen den Lehrsaal in Straubing und werden sogleich mitgerissen von den Erzählungen und Ausführungen des Kreisgeschäftsführers und beteiligter ehrenamtlicher Helfer. In Straubing sind die Erfahrungen und die Aufgabe auch noch sehr jung – das Projekt läuft zu diesem Moment ein dreiviertel Jahr - jedoch gibt es bereits so viele positive Berichte, die sie gerne teilen, um diese Idee bayernweit bekannt zu machen. Der Wunsch, ein Hospizmobil durch den Kreisverband Rosenheim zu betreiben, ist zu diesem Zeitpunkt nicht neu. Bereits eineinhalb Jahre zuvor, wurde darüber nachgedacht, jedoch scheiterte der Versuch, dieses Projekt über eine Stiftung auf die Füße zu stellen. Nun aber war klar, dass keine Stiftungsgelder nötig waren, sondern dass dieses Angebot rein durch Spenden zu bewältigen ist. So wurde bereits auf dem Heimweg von Straubing viel diskutiert und es war klar, dass so schnell wie möglich, unser Anliegen dem Vorstand unterbreitet und um Freigabe dieser neuen Aufgabe gebeten werden muss. Einzig die Qual der Wahl, wer sich zukünftig federführend um das Herzenswunsch-Projekt kümmert, stand noch im Raum. Eine Herzensangelegenheit, die gleich mehrere hauptamtliche Mitarbeiter angesprochen hat und sich zwei Bereiche darum bemühten, die Organisation zu übernehmen. Letztendlich wurde der Entschluss gefasst, sich gemeinsam in einem Organisationsteam zusammen zu finden und miteinander das neue Arbeitsfeld zu stemmen. Zusätzlich wurde, aus Vertretern des Ehrenamtes und Hauptamtes, Ärztin und Betreuern, ein Gremium gebildet. Das Gremium entscheidet, ob eine Herzenswunschfahrt erfüllt werden kann. Durch die Präsentation des Projekts knapp drei Wochen später wurde die komplette Vorstandschaft begeistert und überzeugt, so dass unserem Projekt „Herzenswunsch Hospizmobil“ nichts mehr im Wege stand.
Unser Herzenswunsch-Fahrzeug
Um Herzenswünsche zu erfüllen, benötigten wir als erstes ein passendes Fahrzeug. Anfang Mai konnten – wieder in Straubing – aus drei potenziellen Mobilen, ehemalige Krankenwägen aus Österreich, eines ausgewählt werden. Die Grundausstattung wurde festgelegt und bestellt. Die Zulassung für Deutschland, sowie der TÜV waren nötig. Die Beklebung wurde identisch zu den Schwestermobilen der anderen Kreisverbände übernommen. Federführend der Kreisverband Straubing-Bogen, der das Logo „Herzenswunsch Hospizmobil“ für das BRK schützen ließ. Anfang Juni trat das Hospizmobil seine Reise in den Kreisverband Rosenheim an und wurde hier von einem Teil der Vorstandschaft empfangen und sogleich begutachtet.
Unser Herzenswunsch Team
Wer soll mit dabei sein? Aus Erfahrungsberichten anderer Kreisverbände wussten wir, dass es notwendig ist, sowohl die medizinische Betreuung unsere Fahrgäste zu gewährleisten, aber auch für das seelische Wohl zu sorgen. Einfach einen sympathischen Ansprechpartner, eine Reisebegleitung bei mehrtätigen Reisen oder eine zusätzliche Fahrer/in für eventuelle Begleitfahrzeuge. So war klar, wir werden versuchen, alle Gemeinschaften anzusprechen und allen die Möglichkeit geben, die Interesse haben, dabei zu sein. So konnten wir bereits bei der Infoveranstaltung Besucher aus vielen unterschiedlichen Rotkreuzbereichen begrüßen. Insgesamt haben wir zwischenzeitlich über 50 Rotkreuzler in unserem Herzenswunsch-Team. So unterschiedlich die Wünsche sind, die an uns herangetragen wurden und werden, so unterschiedlich sind die Anforderungen an unser Team und an das Können unserer Helferinnen und Helfer. Wir freuen uns über den großen Zuspruch und bedanken uns bei allen für ihr außerordentliches Engagement!